Sonderkraftstoffe

Die Waldarbeit könnte so schön sein, jedoch nur solange die Motorsäge nicht in Betrieb ist. Denn die Abgase der Motorsägen stinken nicht nur, sie können sogar krebserregend sein.

Die Motorsäge ist bei der Waldarbeit  unverzichtbar. Lange Zeit ging die enorme Arbeitserleichterung und Steigerung der Produktivität auf Kosten der Gesundheit. Die ersten Modelle führten bei Forstarbeitern zu Rückenproblemen da diese sehr schwer waren und es keinen Vibrationsschutz gab. Mittlerweile sind die Motorsägen viel leichter und der Vibrationsschutz gehört zur Standardausstattung. Die Hersteller sind durchaus bemüht, die Motorsägen ergonomisch zu gestalten. 

Die Abgasbelastung bleibt als großes Problem immer noch bestehen

Was da so aus einer Motorsäge rauskommt, ist alles andere als gesundheitsfördernd:  

  • Zwei-Drittel-Anteil Kohlenmonoxid 
  • Fast ein Drittel Kohlenwasserstoff 
  • Stickoxide
  • Schwefel 

Was das Verhältnis von Leistung und Abgasen betrifft sind Motorsägen besonders ineffizient. Sogar neue Modelle produzieren pro Betriebsstunde 11mal mehr Benzol als der Motor eines Autos, ältere Modelle erzeugen sogar die 24fache Menge. Dabei ist noch hervorzuheben, dass man im Gegensatz zur Motorsäge einen Autoauspuff nicht einen Meter vor der Nase hat.

Benzol

Lange Zeit spielte Benzol eine wichtige Rolle bei der Produktion von Treibstoffen, da es die Klopffestigkeit von Benzin erhöhte. Heute ist es nur noch als Zusatz in einer Konzentration bis zu einem Prozent zulässig. Benzol kann beim Menschen krebserregend wirken, da es eine flüchtige organische Verbindung ist. Benzoldämpfe sind beim Einatmen giftig, die Symptome akuter Vergiftungen treten erst bei relativ hohen Konzentrationen ein. 

Leichte Vergiftungen äußern sich in:

  • Schwindelgefühl
  • Brechreiz
  • Benommenheit 
  • Apathie

Bei einer schweren Vergiftung kommt es zu:

  • Fieber 
  • Sehstörungen 
  • vorübergehende Erblindung 
  • Bewusstlosigkeit

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Die Alternative: Sonderkraftstoffe

Aus den oben genannten Gründen sollten daher Sonderkraftstoffe, auch Alkylatbenzin genannt, verwendet werden. Vor allem Forstarbeiter, die ständig den Abgasen der Motorsäge ausgesetzt sind, nutzen ausschließlich Sonderkraftstoffe. Diese sind zwar etwas teurer als herkömmlicher Kraftstoff, dafür aber schwefelarm, frei von Blei und Benzol. Die Gesundheitsgefährdung reduziert sich dabei erheblich. Weitere Vorteile sind:

  • Geringere Rauchbildung
  • Öl-Kraftstoffgemisch muss nicht selbst hergestellt werden
  • Längere Lagerzeiten von mindestens 2 Jahren
Der Betrieb einer Motorsäge mit Sonderkraftstoffen ist unproblematisch. Nur bei Motorsägen, die über viele Betriebsstunden hinweg mit herkömmlichem Kraftstoff betrieben wurden, sollte der Motor vor der Umstellung von einem Fachmann gereinigt werden. Und zwar deshalb, weil Sonderkraftstoffe Rußablagerungen ablösen können.