Getriebeöle KFZ & Industrie

Getriebeöle sind flüssige Schmierstoffe, welche für den Einsatz in ortsfesten oder mobilen Anlagen eingesetzt werden. Je nach Anwendung werden sie als Industriegetriebeöle oder für den Einsatz in Fahrzeugen (KFZ-Getriebeöle) ausgelegt.


KFZ - Getriebeöle

Folgende Getriebe finden in Kraftfahrzeugen Anwendung:

  • Schaltgetriebe (manuelle Schaltung, Doppelkupplungsgetriebe)
  • Planetengetriebe ( Automatik)
  • Hypoidgetriebe (Achsantrieb)
  • Verteilergetriebe (Mehrere Antriebsachsen)
  • Untersetzungsgetriebe (Gelände-/Schwerlastbetrieb)

Diese genannten Getriebe sind Zahnradgetriebe oder Kegelradgetriebe.

Die gebräuchlichste Klassifizierung ist die des American Petroleum Institutes (API), die eine Kombination aus Buchstaben (GL = gear lubricant) und Zahlen (zur Differenzierung des Leistungsvermögens) zur Einteilung verwendet. 

.
Für Automatikgetriebe werden spezielle Automatic Transmission Fluids (ATF) eingesetzt. Sowohl die Schmierung der Zahnräder als auch die Anforderungen der Hydraulikkomponenten zur Steuerung der Stufenwechsel werden damit sichergestellt. Es haben sich vorallem Firmenspezifikationen der (Getriebe)-Hersteller durchgesetzt wie Dexron (General Motors), Mercon (Ford) und ZF.
Die meisten Hersteller haben für den Einsatz in ihren Fahrzeugen zusätzliche Tests vorgeschrieben und erteilen spezifische Freigaben für Fluide zum Nachweis der Eignung von Getriebeölen und ATF. Es werden nur qualifizierte Öle werden vorgeschrieben bzw. empfohlen.

Diese Vorschriften (in den Betriebsanleitungen) sollten unbedingt beachtet und befolgt werden.
Da die Trends im Automobilbau zu Gewichtseinsparung und zunehmender Kapselung von Aggregaten zu kleineren Bauformen führen, steigen auch die Anforderungen an Kfz-Getriebeöle kontinuierlich. Die zu übertragende Leistung steigt, die Anzahl der Getriebestufen nimmt zu und die Kapselung der Fahrzeuge führt zu höheren Umgebungstemperaturen für die Getriebe. 


Industriegetriebeöle

In Industrieanlagen ist die Bandbreite der verwendeten Getriebetypen sehr groß und werden in vielen Baugrößen und Leistungsbereichen eingesetzt.

Die am weitesten verbreiteten Typen sind Stirnradgetriebe, meist mit schräger Verzahnung. Ebenfalls weit verbreitet sind Kegelradgetriebe, auch in Kombination mit Stirnradgetrieben – zur Umlenkung des Kraft- und Momentenflusses. Planetengetriebe werden zur Realisierung großer Drehzahlsprünge eingesetzt; Schneckengetriebe sind hingegen im niedrigen Drehzahlbereich im Einsatz. Weitere Bauformen sind Gleitlagergetriebe (ebenfalls bei hohen Drehzahlen (z. B. an Reglern für Turbinen) und Hypoidgetriebe.

Getriebe dienen zur Übertragung und Umformung von Bewegungen, Kräften und Momenten. Es könnte dabei sowohl die Drehrichtung als auch die Richtung der Bewegung geändert werden. Es gibt Getriebe mit fester Übersetzung – dem Verhältnis von Eingangs- zu Ausgangsdrehzahl -, schaltbare Getriebe mit mehreren Übersetzungsstufen und stufenlose Getriebe, bei denen das Übersetzungsverhältnis über einen weiten Bereich variabel ist. 
Leistungsbereiche richten sich nach den erforderlichen Gegebenheiten bzw. dem Bedarf und variieren von einigen Watt bis zu mehreren MW. Die Baugrößen richten sich nach der jeweiligen Einbausituation, werden aber tendenziell kleiner, so dass die Energiedichte steigt.
Obwohl moderne Getriebe bereits mit sehr guten Wirkungsgraden arbeiten wird dennoch ein Teil der durchgeführten Leistung über die unvermeidliche Reibleistung in Wärme umgewandelt. Mit zunehmender Energiedichte steigt auch die abzuführende Wärme an. Um sowohl eine zuverlässige Versorgung mit Schmierstoff als auch eine ausreichende Wärmeabfuhr zu gewährleisten, muss die Zuführung des Getriebeöls anforderungsgerecht erfolgen. In der Mehrzahl der Getriebe wird eine Ölbadtauchschmierung erfolgreich eingesetzt. In größeren und auch in schnelldrehenden Getrieben wird eine Druckumlaufschmierung eingesetzt.

Die Anforderungen an Getriebeöle werden von zahlreichen Faktoren bestimmt:
  • Der Schmierfilm muss bei jedem Zahneingriff neu aufgebaut werden.
  • Die (Gleit-) Geschwindigkeiten (im Schmierspalt) sind nicht konstant.
  • Die Flächenpressungen im Zahneingriff sind sehr hoch.